Das stille Leuchten, Op.60, Gehemnis und Gleichnis: No.3. Reisefantasie

歌词
Mittagsruhe haltend auf den Matten
in der morschen Burg gezacktem Schatten
vor dem Türmchen eppichübersponnen
hab ich einen Sommerwunsch gesonnen
während ich ein Eidechsschwänzchen blitzen
sah—und husch, verschwinden durch die Ritzen ...
wenn es lauschte ... wenn es meiner harrte ...
wenn—das Pförtchen in der Mauer knarrte ...
dem Geräusche folgend einer Schleppe
fänd’ich eine schmale Wendeltreppe
und, von leiser Hand emporgeleitet
droben einen Becher Wein bereitet...
dann im Erker säßen wir alleine
plauderten von nichts im Dämmerscheine
bis der Pendel stünde, der da tickte
und ein blondes Haupt entschlummernd nickte
unter seines Lides dünner Hülle
regte sich des blauen Quelles Fülle ...
und das unbekannte Antlitz trüge
Ähnlichkeiten und Geschwisterzüge
alles Schönen, was mir je entgegen
trat auf allen meinen Erdewegen ...
was ich Tiefstes, Zartestes empfunden
wär’ an dieses blonde Haupt gebunden
und in eine Schlummernde vereinigt
was mich je beseligt und gepeinigt ...
dringend hätt’ es mich emporgerufen
dieser Wendeltreppe Trümmerstufen
daß ich einem ganzen, vollen Glücke
stillen Kuß auf stumme Lippen drücke ...
einmal nur in einem Menschenleben —
aber nimmer wird es sich begeben!
专辑信息
1.Das stille Leuchten, Op.60, Gehemnis und Gleichnis: No.1. Das Heilige Feuer
2.Das stille Leuchten, Op.60, Gehemnis und Gleichnis: No.2. Liederseelen
3.Das stille Leuchten, Op.60, Gehemnis und Gleichnis: No.3. Reisefantasie